Wildtiere 2016

Wildtiere 2016 Wildtierrettungseinsätze, Wildtierpflegetiere

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Jahresrückblick 2016


Es gab wie jedes Jahr viele Höhen und viele Tiefen, viele neue Freunde, Pflegestellen und Mitarbeiter in der Wildtierrettung und tolle Unterstützer Spender und Paten wofür wir uns gleich als erstes aus tiefsten Herzen bedanken möchten, denn ohne EUCH allen wäre all das was wir tun nicht möglich. Nur gemeinsam schafft und erreicht man etwas und dieses Jahr durften wir das auch mit Euch wieder erleben und gemeinsam konnten wir unglaublichen (UPDATE 31.12.16 841 RETTUNGEN) verzeichnen wovon es nicht jedes Tier geschafft hat aufgrund der zu starken Verletzungen oder Erkrankungen im Endstadium, aber diesen Tieren konnten wir das Lebensende erträglicher machen und von seinem Leid erlösen lassen.

Auch das gehört immer dazu auch wenn es jedes mal für uns herzzerreißend ist ein Leben gehen lassen zu müssen.

Jeder einzelne Einsatz ist für uns egal wie erfahren man ist eine 50 zu 50 Chance beim einfangen, sichern, aufziehen, pflegen und behandeln.

Wir lernen noch immer jeden Tag dazu und jedes einzelne Tier ist anders und jedes einzelne Schicksal auch.

Einige der Tiere sind erfolgreich wieder in die Freiheit und Fundort und somit zu ihrer Familie zurück, einige müssen auch für immer in menschlicher Obhut in einer unserer Pflegestellen oder Partnerstationen bleiben.

Im Frühjahr bis Herbst sind wir selbst zum ersten Mal in der Wildtierrettung an unsere eigenen Grenzen gestoßen, körperlich wie geistig, wir waren zwar ein großes Team, aber nicht groß genug um all die vielen Notfälle alleine zu stämmen und waren wirklich fast rund um die Uhr im Einsatz, sind keine Nacht vor Mitternacht zu Hause gewesen und in den frühen Morgenstunden schon wieder zu neuen Einsätzen, nebenher waren unglaublich viele Waisenbabys aufzuziehen die alle 2 Stunden ihr Fläschchen oder Spritze benötigten, Tierarztbesuche, Tierklinikbesuche und pflegen und päppeln von verletzten Tieren.

Wir fühlten uns in Berlin Brandenburg total allein gelassen dieses Jahr, alle Anrufer wurden von anderen Stationen zu uns verwiesen mit der Aussage „die holen auch ab“ NABU in Berlin war für die Melder nie erreichbar oder es gab nur telefonische Beratung. Mit Facebookaufrufen dass wir mehr Fahrer und Ersthelfer benötigen haben wir dann ein größeres Team zusammen bekommen.

Viele Einsätze werden wir sicher nie mehr vergessen und viele Erlebnisse aus diesem Jahr…


Mit unserem neuen Standort sind wir aufgrund der Bürokratie (alle Anträge wurden letztes Jahr eingereicht) noch immer nicht weiter und es wird sich auch noch weiter hinziehen…


In der Wildtierrettung hat unser Jahr im Winter mit vielen Rettungseinsätzen begonnen von Schwänen, Enten und Gänsen. Geschwächte und ausgehungerte Tiere, verletzt oder gar angefrorene Tiere wie Fledermaus in einer Weidetränke, Schwan auf dem Eis, Flügel eines Graureiher und Wassergeflügel mit verschluckten Angelhaken.


Im Januar ist unser gelibeter Rollihund Promyk für immer eingeschlafen was uns alle sehr mitgenommen hat, wir hatten ein paar wundervolle Jahre mit ihm aber vermissen ihn noch immer sehr sehr stark…


Im März April ging die Jungtierzeit los mit vielen Mutterlosen Wildtierbabys aber auch verletzte adulte Wildtiere. Diese Zeit war für uns mit Schlaflosigkeit verbunden :-)


Fuchs „Buddy“ war uns in dieser Zeit auch ein ganz besonderer Rückblick, leider hat er es nicht geschafft obwohl wir so um ihn gekämpft haben…


Anbaden im Frühjahr in einem nächtlichen Einsatz (natürlich mit Klamotten an) ist auch ein Einsatz der hängen bleibt bei uns. Das Wasser war kalt aber die Küken konnten gerettet werden und sind jetzt kräftige freche Jungenten :-)


Großeinsätze mit der Feuerwehr auf der Drehleiter zur Falkenrettung, Baumklettereinsätze und Einsätze auf Dachböden und Kelleranlagen und Berliner Dächer, es war eigentlich alles dabei…

Dann folgten viele Eichhörnchenbabys, Waschbärbabys, Feldhasenbabys, Fuchsbabys…

Auch da waren wieder ganz besondere Tiere dabei wie das kleine Waschbärbaby Finn, dessen Mama und Geschwister von Bottsleuten mit Steinen beworfen wurden nach der Geburt, Finn überlebte als einzigstes Neugeborenes und kam noch mit feuchter Nabelschnur bei uns an, ein großer Kampf war es mit dem kleinen, da er an Darmvorfällen litt und in seinem kurzen Leben 4 OP´s hinter sich bringen musste, letztendlich hat er aber alles gut überstanden und ist ein kräftiger Bursche geworden…


Im Juli waren wir als großes Einsatzteam bewaffnet mit Schlauchboot, etlichen Keschern und Helfern am Flughafensee um einen Jungschwan aus einem Sammelbecken zu befreien der aber garnicht so einfach einzufangen war, nachdem wir alles zusammengepackt haben nach stundenlanger Fehlfangversuche, einer leeren Bootsbatterie, zerbrochener Kescher, etlichen blauen Flecken und Schürfwunden lief er auf einmal in eine kleine Gasse und konnte von Hand eingefangen werden. Manchmal kommts anders als man denkt ;-)


Ein schlimmer Rückblick waren für uns auch ein Einsatz von einer Marderhundfamilie wo die Elterntiere von einem Mähdrescher zerheckselt wurden, die Welpen konnten nach stundenlanger Nachsuche mit Hilfe eines Spürhundes der Jagdpächterin gefunden werden und am Folgetag noch 2 weitere Welpen, diese wurden aufgezogen und sind mittlerweile auch große kräftige Enoks geworden.


Ein schwer verletzter gelähmter Frischling der in unseren Paketkasten abgestellt wurde ist uns auch noch ein besonders trauriges Erlebnis, den kleinen haben wir sofort in die Tierklinik gebracht aber man konnte ihm nicht mehr helfen :-(


Ein misslungener Einfangversuch eines Fuchses der mit einer illegalen Schlagfalle am Bein durch eine Kleingartensiedlung in einen großen Fuchsbau verschwand macht uns auch noch immer sehr traurig weil wir es nach mehreren Tagen verschiedener Fangversuche nicht schafften ihn zu retten.

Es war uns nicht möglich den Fuchsbau abzutragen da über dem Fuchsbau ein Haus gebaut wurde... Lebendfallen brachten leider auch keine Abhilfe… er wird qualvoll in seinem Fuchsbau gestorben sein…:-(


Viele ausgesetzte Tiere wie Kaninchen in engen verdreckten Käfigen irgendwo abgestellt, Katzenbabys augesetzt oder 2 Perserkatzen nachts auf einem Friedhofsparkplatz in einer Transporttasche, Fundhunde die entlaufen sind konnten wir sichern und zu seinen geliebten zu Hause zurückbringen wo die Freude groß war.


Auch konnten wir viele auseinandergerissene Tierfamilien zusammenführen und umsiedeln von Baustellen was oft garnicht so einfach war aber dann doch klappte.

Die Zusammenführung war jedes mal ein ganz besonders tolles Erlebnis…

Viele Entenfamilien die auf Balkone oder Dächer in Berlin gebrütet haben und Hilfe brauchten zu ihrem See zu kommen waren auch immer tolle Erlebnisse.

Ein Entenküken was nicht alleine aus dem Ei konnte haben wir auch auf die Welt gebracht, auch das war ein Erlebnis was in der Erinnerung bleibt.


Aber auch überfahrene Muttertiere wo wir nur noch die Kinder einsammeln konnten dass sie nicht auch noch überfahren werden...


Ein Schwarzmilan der gemeldet wurde er hätte gebrochene Flügel holten wir ab und es wurde festgestellt dass er einfach nur klitschnass gesaugt war, vermutlich war sein Futterfisch zu schwer und er landete mit ihm im Wasser und konnte somit nicht mehr wegfliegen. Er wurde vorsichtig gefönt (ja das hört sich lustig an, aber war die beste Lösung) und wir konnten ihm am nächsten Tag nachdem er in der Freiflugvoliere gute Flüge machte zu seiner Partnerin zurückführen.


Es kamen aber auch etliche Tiere die garkeine Hilfe benötigten wie zu schnell eingesammelte Vogelkinder die erste Flugversuche machten oder Feldhasenkinder die auf ihre Mutter warteten…


Noch ein besonderes Jungtier war unsere Albino Elster „Shaki“ sie ist auch groß und stark geworden, ein wunderschönes Exemplar…


Rabe Jethrow musste auch für immer bei uns bleiben, sein Flügelbruch konnte leider nicht mehr hergerichtet werden sodass er für immer Flugunfähig bleibt, aber er fühlt sich wohl bei uns und wir schauen dass wir einen weiteren Handicap Kolkraben für ihn finden damit er nicht alleine leben muss.


101 Tauben haben wir dieses Jahr gepflegt und aufgezogen. Etliche geschwächte Brieftauben die durch den Brieftaubensport ausgehungert aufgelesen wurden, Taubenbabys, verletzte Tauben durch Taubenabwehrspikes oder gar Schußwunden und verletzte Tauben aus Netzen die befreit wurden. 30 Tauben müssen für immer bleiben, ein weiterer Großteil lebt in unserem betreuten Taubenschlag und darf Freiheit genießen und die Ringeltauben sind ausgewildert...


Ein mehrtagiger Einsatz in Berlin Spandau auf einer Großbaustelle unter einer Betonbodenplatte mit vielen Helfern war auch sehr erlebnisreich, dort wurden auch Nachtschichten eingelegt und letztendlich konnte die ganze Familie umgesiedelt werden mit einer neuen Futterstelle.


Unser letzter Großeinsatz war eine Rothirschkalbrettung aus einem 4 Meter tiefen Gulli mitten im Wald und das unglaubliche war daß es diesen Sturz absolut unbeschadet überlebt hat und sofort in die Freiheit nach der Rettung zurück durfte.


Aber wir durften auch bei all dem Trubel mal abschalten und so hat uns Luca Hänni zu seinem Berliner Abschlußkonzert eingeladen und wir als Team hatten einen lustigen und tollen Konzertabend im März.


Auch durften wir 6 Hunden einen Platz auf Lebenszeit geben, unserer Pudeloma Timba vom Gnadenhof Kyritz, einer einäugigen Beagledame, einer Bulldogge, einer Polzeihündin und einem kleinen Wirbelwind von Terriermix und vielen alten und kranken Katzen. Dafür ist für Katzen jetzt aber Aufnahmestopp. Wir haben leider keinen Platz mehr.


Und in diesem Jahr hatten wir die Ehre wieder auf dem veganen Strassenfest am Alex teilzunehmen.


Unsere Pferde sind auch in diesem Jahr in unserer Nähe umgezogen was auch für uns alle ein großes Ereignis war was besser klappte wie erwartet….


Insgesamt konnten wir unter anderem ob groß oder klein (Baby oder Adult) Waschbären, Steinmarder, Baummarder, Füchsen, Feldhasen, Eichhörnchen, Marderhunden, Fledermäusen, Wildschweine, Igel, Wildratten, Schwalben, Waldohreulen, Waldkäuzen, Steinkauz, Fischadler, Habicht, Nebelkröhen, Kolkraben, Habichten, Schwarzmila, Rotmilan, Elstern, Schwänen, Lachmöwen, Stockenten, Mandarinenenten, Canadagänsen, Wildgänsen, Graugänsen, Teichhuhn, Blesshuhn, Kormoran, Fischreiher, Ringeltauben, Stadttauben, Brieftauben, Turmfalken, Türkentauben, Turteltauben, Wildvögel von A-Z und Wildvogelbabys von A-Z, Mauersegler, Kranich, Buntspechten, Frettchen, Möwenküken, Sperber, Bachstelzen, Iltis, Mantelmöwe, Wildkaninchen, Waldschnepfen, Nutria dieses Jahr zur Hilfe kommen. (ups, ganz schön lang geworden die Aufzählung)


Ein schönes Jahr neigt sich dem Ende und wir hoffen auf ein entspannteres Folgejahr mit weniger Tierleid und mehr Höhen wie Tiefen….

Danke an alle die bis zum Ende gelesen haben ;-)

Beste Grüße, eine schöne Adventszeit, besinnliche Weihnachten und Jahresende wünscht Euch das gesamte Team


PS: Ein kleine Auswahl von Fotos und Eindrücke vom Jahr 2016 zum rückblicken haben wir Euch zusammengestellt.